Vorgespräch zur Hypnosetherapie


Bevor wir mit der eigentlichen Hypnosesitzung beginnen, möchte ich mir etwas Zeit nehmen, um Ihnen zu erklären, was Hypnose wirklich ist, wie sie funktioniert und was Sie während der Sitzung erwartet. Mein Ziel ist es, alle offenen Fragen zu klären und eventuelle Unsicherheiten zu beseitigen, damit Sie den Prozess entspannt und zuversichtlich erleben können.


Ich lade Sie ein, während unseres Gesprächs alle Gedanken, Zweifel oder Fragen, die Ihnen in den Sinn kommen, zu notieren. In der Hypnosetherapie gibt es keine "dummen" Fragen – je mehr Klarheit Sie haben, desto erfolgreicher wird die Sitzung verlaufen.


Wie funktioniert unser Verstand?


Um zu verstehen, warum Hypnose so wirksam ist, müssen wir zunächst einen Blick auf den Aufbau unseres Verstandes werfen. Unser Geist besteht im Wesentlichen aus drei Bereichen: dem bewussten Verstand, dem Unterbewusstsein und dem Unbewussten.


1. Das Bewusstsein

Der bewusste Verstand ist der Teil, den wir im Alltag am häufigsten nutzen. Hier findet das logische Denken statt – wir analysieren Situationen, treffen

Entscheidungen und ziehen Schlussfolgerungen. Selbst vermeintlich automatische Handlungen, wie das Binden der Schuhe oder das Öffnen einer Tür, sind tatsächlich das Ergebnis bewusster Entscheidungen.

Ein weiterer Bereich des Bewusstseins ist der rationale Verstand. Er sucht stets nach Erklärungen für unser Verhalten. Doch hier liegt eine kleine Falle: Die Begründungen, die unser Verstand liefert, sind oft nicht der wahre Ursprung einer Gewohnheit.

Ein Raucher sagt vielleicht: "Ich rauche, weil es mich entspannt."

Doch die eigentliche Ursache liegt oft viel tiefer – zum Beispiel im Bedürfnis nach Zugehörigkeit, das vielleicht in der Jugend entstand, als Rauchen als Symbol für Akzeptanz innerhalb einer Gruppe galt.


Auch die Willenskraft gehört zum bewussten Verstand. Sie kennen das sicher: Man beschließt, mit dem Rauchen aufzuhören, Gewicht zu verlieren oder eine andere Gewohnheit zu ändern – und es funktioniert auch eine Weile. Doch sobald der Alltag stressig wird oder die Motivation nachlässt, kehren die alten Muster zurück. Das zeigt, wie begrenzt die Willenskraft ist, wenn sie nicht durch das Unterbewusstsein unterstützt wird.


Schließlich verfügt das Bewusstsein noch über das sogenannte Arbeitsgedächtnis – der Bereich, in dem wir alltägliche Informationen speichern, wie Namen, Telefonnummern oder den Weg zur Arbeit. Mehr leistet dieser Bereich nicht.

Man kann sich das Bewusstsein wie einen Berater vorstellen, der logisch, analytisch und oft emotionslos agiert. Doch unser wahres Ich – das, was uns wirklich antreibt – sitzt eine Ebene tiefer.



2. Das Unterbewusstsein – Ihr innerer Supercomputer


Das Unterbewusstsein ist der mächtigste Teil unseres Verstandes. Es steuert unsere Gewohnheiten, Erinnerungen, Emotionen und Überzeugungen – im Grunde alles, was unser Verhalten im Alltag bestimmt. Man kann es sich wie einen Computer vorstellen, der im Hintergrund arbeitet. Sobald eine Gewohnheit, ein Glaube oder ein Gefühl programmiert wurde, läuft es automatisch ab – egal, ob es uns nützt oder schadet.


Wenn wir geboren werden, ist unser Unterbewusstsein wie eine leere Festplatte, die nur mit den nötigsten Instinkten ausgestattet ist. Mit jeder Lebenserfahrung, jedem Erlebnis und jeder Erziehungseinwirkung wird es weiter programmiert. Diese Programmierung formt unsere Identität und unser Selbstbild.


Ein einfaches Beispiel: Wenn das Unterbewusstsein einmal die Überzeugung abgespeichert hat, dass man „dick“ ist, wird es alles daran setzen, dieses Bild aufrechtzuerhalten. Selbst wenn man abnimmt, werden unbewusste Verhaltensweisen dafür sorgen, dass das alte Gewicht zurückkehrt – einfach, weil der innere „Computer“ glaubt, das sei der Normalzustand.


Doch genau hier setzt die Hypnose an. Sie ermöglicht es, veraltete oder negative Programmierungen zu überschreiben und positive Veränderungen auf einer tieferen Ebene zu verankern.



3. Das Unbewusste


Unter dem Unterbewusstsein liegt das Unbewusste – der Bereich, der unsere körperlichen Funktionen reguliert, wie Herzschlag, Atmung und Immunabwehr. Da dieser Bereich nicht direkt mit unserem aktuellen Anliegen zu tun hat, müssen wir hier nicht weiter ins Detail gehen.


Die Rolle von Gewohnheiten und Emotionen


Unsere unterbewusste Programmierung zeigt sich vor allem in drei Bereichen: Gewohnheiten, Emotionen und Selbstschutzmechanismen.

  • Gewohnheiten: Wir alle haben nützliche und weniger hilfreiche Gewohnheiten. Sie laufen automatisch ab, weil das Unterbewusstsein sie als bewährte Muster abgespeichert hat – egal, ob es ums Rauchen, Naschen oder negative Denkmuster geht.
  • Emotionen: Während das Bewusstsein analytisch denkt, ist das Unterbewusstsein emotional. Es reagiert auf Gefühle, nicht auf Logik. Das erklärt, warum wir manchmal überreagieren und uns später fragen: "Warum habe ich so emotional reagiert?" Das Unterbewusstsein handelt, wie es programmiert wurde – nicht immer rational, aber immer mit der besten Absicht, uns zu schützen.
  • Selbstschutz: Der wichtigste Job des Unterbewusstseins ist es, uns vor Gefahren zu bewahren – ob real oder eingebildet. Ein Beispiel: bergewicht kann unbewusst als Schutzmechanismus entstehen, um sich weniger attraktiv und damit vermeintlich „sicherer“ zu fühlen. Oft liegen die wahren Ursachen für solche Schutzmuster Jahre oder Jahrzehnte zurück und sind dem bewussten Verstand nicht mehr zugänglich.


Warum ist Veränderung so schwierig?

Obwohl das Unterbewusstsein extrem kraftvoll ist, hat es eine Schwäche: Es liebt das Vertraute und scheut Veränderungen. Einmal gespeicherte Muster werden eisern verteidigt – selbst wenn sie uns schaden. Das erklärt, warum positive Affirmationen wie „Ich bin schlank und fit“ oft nicht wirken. Das Unterbewusstsein vergleicht die neue Botschaft mit der bestehenden Programmierung – und wenn sie nicht übereinstimmt, wird sie abgelehnt.


Wenn eine Person beispielsweise in den Spiegel schaut und denkt: "Ich bin zu dick.", wird dieser Gedanke direkt vom Unterbewusstsein akzeptiert, weil er der bestehenden Selbstwahrnehmung entspricht. Sagt dieselbe Person jedoch: "Ich bin schlank und gesund.", wird dieser Gedanke blockiert, weil er nicht zur inneren Überzeugung passt.


Wie hilft Hypnose?


Hier kommt die Hypnose ins Spiel. Hypnose ist nichts Mystisches oder Magisches, sondern ein ganz natürlicher Zustand tiefer Entspannung und erhöhter Konzentration. In diesem Zustand wird der kritische Faktor des Bewusstseins – quasi der „Türsteher“ unseres Verstandes – umgangen. Das

ermöglicht es, positive Suggestionen direkt ins Unterbewusstsein zu bringen, ohne dass sie sofort abgelehnt werden.


Stellen Sie sich vor, der kritische Faktor wäre ein wachsamer Türsteher, der entscheidet, welche Gedanken und Überzeugungen ins Unterbewusstsein gelangen. In Hypnose schicken wir diesen Türsteher quasi in eine kurze Pause. Das ermöglicht es uns, neue, förderliche Suggestionen zu platzieren –

etwa: „Ich bin rauchfrei und fühle mich großartig.“ Sobald das Unterbewusstsein diese Suggestion annimmt, beginnt die innere Programmierung, sich zu verändern.


Die vier möglichen Reaktionen auf Suggestionen


Wenn Sie in Hypnose eine Suggestion hören, reagiert Ihr Verstand auf eine von vier Weisen:

  1. Akzeptanz: Sie denken: "Ja, das ist gut, das wird funktionieren!" – In diesem Fall wird die Suggestion ins Unterbewusstsein aufgenommen und bewirkt die gewünschte Veränderung.
  2. Unbehagen: Wenn Sie auch nur den Hauch von Zweifel oder Unbehagen verspüren – wie bei Schuhen, die eine halbe Nummer zu klein sind –, wird die Suggestion automatisch abgelehnt.
  3. Neutralität: Wenn die Suggestion keine emotionale Bedeutung für Sie hat, wird sie ebenfalls blockiert.
  4. Hoffnung: Der Gedanke „Ich hoffe, dass es funktioniert.“ führt ironischerweise meist zum Misserfolg. „Hoffen“ ist eng verwandt mit „versuchen“ – und beides impliziert die Möglichkeit des Scheiterns.


Nur wenn Sie innerlich überzeugt sind und denken: "Ich mag diese Suggestion und ich weiß, dass sie wirken wird.", kann die Veränderung stattfinden.


Wichtige Klarstellungen zur Hypnose


Lassen Sie mich einige verbreitete Mythen aufklären:

  1. Schlafe ich in Hypnose?
  2. Nein, Hypnose ist kein Schlaf. Im Gegenteil – Ihr Verstand ist in diesem Zustand 200–300 % aufmerksamer als im Alltag.
  3. Kann ich in Hypnose „stecken bleiben“?
  4. Das ist unmöglich. Hypnose ist ein natürlicher Zustand. Sobald Sie sich entscheiden, die Hypnose zu beenden, kehren Sie automatisch in den normalen Bewusstseinszustand zurück.
  5. Kann ich gegen meinen Willen beeinflusst werden?
  6. Absolut nicht. Niemand kann Sie in Hypnose dazu bringen, etwas zu tun, was Ihren Werten widerspricht. Sie behalten jederzeit die Kontrolle.
  7. Verrate ich Geheimnisse?
  8. Nein. Sie werden nichts preisgeben, was Sie nicht teilen möchten. Tatsächlich sind Sie in Hypnose sogar wachsamer und selbstbestimmter als im normalen Wachzustand.


Hypnose ist immer Selbsthypnose


Eine wichtige Wahrheit: Alle Hypnose ist Selbsthypnose. Ich kann Sie nicht „hypnotisieren“ – ich kann Ihnen nur den Weg zeigen. Ich bin wie ein Reiseführer, der Sie in diesen Zustand begleitet. Sie selbst entscheiden, ob Sie mir folgen möchten. Wenn Sie bereit sind, sich darauf einzulassen,

können wir gemeinsam beeindruckende Veränderungen bewirken.


Ihre Rolle im Prozess


Der Erfolg der Hypnosetherapie hängt letztlich von Ihnen ab. Ich kann Ihnen die besten Suggestionen geben – aber nur, wenn Sie diese annehmen und innerlich bejahen, kann die Veränderung eintreten. Ihre Einstellung entscheidet über Erfolg oder Misserfolg.


Haben Sie Fragen?


Ich hoffe, dieses Gespräch hat Ihnen ein klares Bild davon vermittelt, was Hypnose ist und was Sie erwartet. Jetzt ist der ideale Moment, um offene Fragen zu stellen. Denken Sie daran: Hypnose ist ein kraftvolles Werkzeug, das Ihnen dabei helfen kann, Ihr Leben positiv zu verändern – wenn

Sie bereit sind, sich darauf einzulassen.


Ich freue mich darauf, diesen Weg gemeinsam mit Ihnen zu gehen.

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